Trotz der anhaltend geltenden Notstandsgesetze in Paris findet die UN-Klimakonferenz, kurz COP 21 nun in Paris statt, unter allerschärfsten Sicherheitsvorkehrungen. Die sollen allerdings bereits vor den Terroranschlägen in Paris geplant gewesen sein. Denn das Klima ist über die Jahre zur Chefsache geworden. An die 150 Staats- und Regierungschef sind geladen und sie kommen auch. Die Veränderungen und Bedrohungen durch den Klimawandel sind mittlerweile unübersehbar geworden, so dass dieses Thema keineswegs nur noch einige Umweltbewusste in Bewegung setzt wie dies früher der Fall war. Selbst Barack Obama hat das Thema auf seine Agenda gesetzt und unlängst wissen lassen, dass die USA diesbzgl. eine Führungsrolle einzunehmen gedenken. Man darf gespannt sein, ob auf dem jetzigen Gipfel etwas davon zu bemerken sein wird. Die Temperaturen steigen weltweit an ebenso wie die Treibhausgase, die als Hauptverursacher der weltweiten Erderwärmung gelten.
Jeder und jede kann auch hierzulande bemerken, dass die einzelnen Jahreszeiten wärmer werden, ihr Wechsel abrupter verläuft und das Ausmaß von Überschwemmungen zunimmt. In Zahlen drückt sich das folgendermaßen aus, Fakten aus dem Portal Klimawandel von Wikipedia:
- "Der September 2015 war im weltweiten Durchschnitt der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Gleiches gilt für die Monate August, Juli, Juni, Mai und März sowie die ersten neun Monate des Jahres 2015 zusammengenommen. (NOAA)
- Von den vergangenen Jahren war 2014 global und auch in Deutschland das wärmste Jahr. Es war das 38. Jahr in Folge, in dem die globalen Temperaturen über dem Durchschnitt lagen. Weltweit lagen neun, in Deutschland sechs der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert. (NOAA, DWD)
- Die CO2-Emissionen stiegen von 9.453 Megatonnen im Jahr 1961 auf die etwa vierfache Menge von 36.131 Mt im Jahr 2013; die größten CO2-Emittenten im Jahr 2013 waren China (9.977 Mt), die USA (5.233 Mt), Indien (4.207 Mt), Russland (1.812 Mt), Japan (1.246 Mt) und Deutschland (759 Mt). (Global Carbon Atlas) Textquelle: Wikipedia Portal:Klimawandel
Auch der globale Weltfrieden ist gefährdet - Geistliche für den Klimaschutz
Im Vorfeld der Konferenz wurden diesmal eine Studie erstellt und klare wie deutliche Appelle laut, endlich verpflichtende Verbindlichkeiten zur Eindämmung der CO2 Ausstoßes und damit zum Schutz des Klimas und auch des globalen Weltfriedens zu erreichen.
"Beim G7-Außenministertreffen am 15. April in Lübeck wurde eine Studie zu den Folgen der globalen Erwärmung für Frieden und Sicherheit vorgestellt, die im Auftrag der G7 erstellt wurde. Folgende (sich überlappende) Risiken, die zu Konflikten führen könnten - insbesondere in instabilen Ländern - wurden hierbei benannt und jeweils Strategien zur Risikominimierung vorgestellt: Konkurrenz um lokale Ressourcen, Verlust der Existenzgrundlage (z.B. bei Landwirten) und Migration, Extremwetterereignisse, instabile Lebensmittelpreise und -versorgung, grenzüberschreitendes Wassermanagement, Meeresspiegelanstieg und Schädigung von Küstenbereichen, sowie unbeabsichtigte Folgen der Klimapolitik." Textquelle: Wikipedia Portal:Klimawandel
Papst Franziskus hat im Juni d.J. seine päpstliche Enzyklika ganz in den Dienst des Umwelt- und Klimaschutzes und was weniger bekannt ist auch des Tierschutzes gestellt. So hat er auf das weitgehend unbekannte und doch massivste Tierleid durch der Schlachtindustrie aufmerksam gemacht und darauf, dass es gilt dieses zu beenden. Er hat in diesem Zusammenhang sogar einen ganz besonders wichtigen Satz von großer Tragweite gesagt: Nicht: MACHT EUCH DIE ERDE UNTERTAN, sondern MACHT EUCH DER ERDE UNTERTAN. Bemerkenswert für einen katholischen Papst. Aber auch Rabbiner sowie eine international besetzte islamistische Deklaration sowie eine buddhistische Deklaration, u.a. vom dem Dalai Lama unterzeichnet rufen zu mehr Mitgefühl, Weisheit und effektiven wie raschen Handeln für den Schutz des Weltklimas auf.
Dass die Konferenz von Protesten zahlreicher Bürger- und Umweltinitiativen begleitet wird versteht sich von selbst, auch wenn diese wegen der anhaltend geltenden Notstandsgesetze in Paris nicht vor Ort durchgeführt werden dürfen. Inwieweit tatsächlich ein wirksames und effektives Handeln für den Klimaschutz ab sofort und verbindlich verhandelt wird, das wird man am Ende der kommenden zwei Wochen sehen. Die Wirtschaftsinteressen der einzelner Länder stehen dem entgegen. Sie sind wie an den vergangenen Jahrzehnten zu sehen war sehr mächtig und vollkommen unzureichend was ihre Nachhaltigkeit angeht. Allein der bereits unter Protest zur Kenntnis genommene Umstand, dass die Nutztierindustrie, die maßgeblich zum Ausstoß der Treibhausgase beiträgt, s.a. staph-blog/so-gut-ist-fleischverzicht-fuer-unsere-umwelt-kurz-und-knackig-zahlenund-fakten schon von vorneherein gar nicht auf der Agenda steht, zeigt wie groß die Versäumnisse bereits in der Planung der Konferenz sind und diese innovativem Denken offenbar wenig zugänglich ist. Man darf trotzdem gespannt sein, ob ausreichend viel bewegt wird, denn der Druck auf die Entscheider wächst. © Karin Jansen